Untersuchung der Adlerrochen vor Cozumel, Mexiko
Studien über das Verbreitungsmuster und die Lebensraumnutzung von Organismen haben einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeitsarbeit und die Prioritätensetzung des Küstenmanagements, um die dortigen Auswirkungen des Menschen zu verringern und umzuverteilen. Die Population der Adlerrochen vor Cozuimel ist vielen Stressfaktoren ausgesetzt, angefangen vom Bootsverkehr bis hin zur Fischerei und zunehmenden Kreuzfahrttourismus. Chiara Haddenhorst möchte das Verhalten dieser beeindruckenden Tiere, die bereits auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen, für ihre Bachelorarbeit näher untersuchen. Die Stiftung fördert siemit 1.000 Euro.
Antragstellerin
Chiara Elena Haddenhorst
Bachelorstudentin der Biologie an der Universität Bremen
Projektbeschreibung
In vielen Teilen der Erde, unter anderem auch in Mexiko, fallen die Adlerrochen weiterhin unter den legalen Fischfang. Eine gesetzliche Regelung der Fischerei in Bezug auf die Adlerrochen ist bislang nur aus Florida bekannt. Vor allem durch die späte Geschlechtsreife und eine geringe Anzahl an Nachkommen sind Adlerrochen durch die gegenwärtige Fischerei bedroht. Zusätzlich kommt es in vielen Teilen immer wieder zu schwerwiegenden Verletzungen bis hin zum Tod der Organismen durch übermäßigen und rücksichtslosen Bootsverkehr. Gerade in einem Brutgebiet wie Cozumel hat dies immense Folgen für den Fortpflanzungserfolg und damit Auswirkungen auf eine ganze Population.
Chiara Haddenhorst möchte den jährlichen Rythmus der Rochenpopulation besser verstehen und für die Riffe Cozumels ein Mapping zum Verständnis über genutzte Habitate der Tiere anfertigen. Sie nutzt dabei bereits vorhandene Datensätze aus den letzten sechs Jahren, die ihr von der gemeinnützigen Organisation Cozumel Ocean Research (COR), bei der sie arbeiten wird, zur Verfügung stellen kann. Diese Einrichtung erhält zusätzliche Informationen durch die Nutzung der sog. "citizen science program". Menschen, die im und am Meer von Cozumel Adlerrochen beobachten, stellen ihr Wissen dem COR zuur Verfügung. Chiara Haddenhorst schätzt die Arbeit gerade auf Cozumel als sehr bedeutend ein, da hier ein weiterer, vierter Pier für Kreuzfahrtschiffe errichtet werden soll, welcher immense Auswirkungen auf die Riffsysteme Cozumels haben kann. Ihre Untersuchung soll dabei helfen, vor allem durch die Betrachtung von Fortpflanzungs- und Aufzuchtstätten der Adlerrochen die dortige Population nachhaltig zu schützen und die Errichtung von Naturschutzgebieten mit vermindertem Boots- und Tourismusverkehr zu vereinfachen. Zusätzlich würde ein tiefergehendes Verständnis des Populations- und Fortpflanzungsverhaltens der Adlerrochen helfen, auf den Artenschutz der Tiere auch in anderen Gebieten aufmerksam zu machen und langfristig Reglementierungen für die Fischereiindustrie durchsetzen zu können.
Ziel ist es, eine möglichst große Abdeckung der Riffsysteme zu erreichen, um ein weitreichendes Verständnis der dortigen Habitatnutzung zu erlangen.
Da Chiara Haddenhorst die Chance hat, nach Beeindigung ihrer Bachelorarbeit im COR zu arbeiten, bestehen gute Aussichten, dass sie die Ergebnisse weiter nutzen kann.