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Perspektiven eröffnen .... Nachhaltigkeit als Verpflichtung
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Milchfische und Seegurken auf Sansibar

Die gemeinsame Zucht von Milchfischen und Seegurken kann unter Einsatz von landwirtschaftlichen Abfallprodukten zu einer ein- und vor allem auch ökologisch verträglichen Kreislaufwirtschaft führen.

Antragsteller

Brendan Elba

Brendan Elba

Masterstudent im Studiengang ISATEC (=International Studies in Aquatic Tropical Ecology) der Universtät Bremen und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung

www.uni-bremen.de/en/isatec/

Der Aufenthalt von Brendan Elba auf Sansibar zur Durchführung der praktischen Untersuchungen für seine Masterarbeit wird von der Stiftung mit 1.250 Euro unterstützt.

Projektbeschreibung

Große Probleme bei der zunehmend praktizierten Aquakultur bereitet der dabei entstehende Abfall. Wenn er nicht verantwortungsvoll behandelt wird, entstehen Schäden, insbesondere am umgebenden Ökosytem.

Milchfische sind besonders begehrt, bieten eine sehr gute Eiweißquelle und versprechen ein geregeltes Einkommen. Sie werden deshalb häufig und vermehrt gezüchtet. Allerdings produzieren gerade diese Fische besonders viel Abfall, sprich: Fäkalien. Es ist jedoch wegen der Erwerbsmöglichkeiten nicht sehr vielversprechend und auch nicht sinnvoll, die Menschen in den Entwicklungsländern zu überzeugen, auf andere, weniger schädliche Fischarten umzusteigen.

IMG 5619

Vielmehr kann und sollte es eine Aufgabe sein, sich zu überlegen, was mit dem Abfall geschehen kann und wie die Zucht optimiert werden könnte. Dazu hat Brendan Elba eine Idee. Er wird u.a. in einer auch von der FAO (Food and Agriculture Organization) der Vereinten Nationen mit betriebenen bzw. unterstützten Aquakulturanlage auf Sansibar (siehe auch das Projekt von Nuri Max Steinmann) die Untersuchungen für seine Masterarbeit durchführen.

Es sind u.a. die Seegurken, die Brendan Elba interessieren. Denn diese können sich von den Abfällen der anderen Zuchtfische ernähren. Sie sind mindestens ebenso begehrt wie die Milchfische und könnten dazu beitragen, die Erträge aus der Aquakultur sogar noch zu steigern. Außerdem besteht die Möglichkeit, reichlich verfügbare Seealgen wie Sargassum oder Pressrückstände aus der Zuckerrohrgewinnung zuzufüttern, d.h. weitere Abfälle in der Zucht zu verwenden. Die Herausforderung besteht darin, hier das richtige "Mischungsverhältnis" zu finden. Genau darum geht es Brendan Elba.

Wie wirkungsvoll die Seegurken als sog. "Staubsauger der Meere" das Wasser reinigen können, zeigen diese beiden Aufnahmen:

mit und ohne Seegurken

Brendan Elba bezieht sein Vorhaben explizit auf das Erreichen der Sustainable Development Goals (auch dazu gibt es ein Projekt der Stiftung) der Vereinten Nationen. Er verweist in seinem Antrag auf die folgenden Ziele der UN:

  • Goal 1: No Poverty - supported by the large economic gains to be achieved from multi species aquaculture systems
  • Goal 2: Zero Hunger - high output aquaculture systems have potential to alleviate massive local food deficiencies
  • Goal 6: Clean Water - reduction of escaped effluent from milkfish culture will have large positive effects on local waters
  • Goal 8: Decent Work and Economic Growth - the facility has potential for expansion, provided that the systems remain effective. Larger, more integrated culture systems have potential to create many jobs
  • Goal 14: Life Below Water - Culture of sea cucumbers will allow stocks to recover, restoring balance to natural ecosystems

Auch diese Argumentation, die deutlich über das eigentliche Mastervorhaben hinausblickt, hat die Stiftung überzeugt, dieses Projekt zu fördern. Außerdem wurde in einem anderen Vorhaben bereits die Zucht von Seegurken näher auf ihre ökologische Verträglichkeit hin untersucht.

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