Management von Aquakulturen in Nigeria
Ziel des Projekts ist es, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, indem die Unternehmensführung von Aquakulturanlagen und das Ressourcenmanagement verbessert wird. Eine klimaresistente Aquakultur so gefördert werden, damit sich die Umweltauswirkungen verringern, die Lebensgrundlagen verbessern und die Politik gestärkt wird, um einen nachhaltigeren Aquakultursektor zu schaffen, der sowohl der Umwelt als auch den lokalen Gemeinschaften zugute kommt. Die Stiftung unterstützt dieses Vorhaben mit 1.500 Euro.
Antragstellerin
Adaeze Janefrances Akabuogu
Masterstudentin an der Universität Bremen
und am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung
Projektbeschreibung
Am Beispiel des Ikorodu Fish Farm Estate, Lagos State, Nigeria, will die Forscherin zu einer deutlichen Verbesserung des gesamten Managements der Anlage beitragen. Obwohl die Einrichtung darauf abzielt, die Fischproduktion anzukurbeln und die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung zu unterstützen, sieht sie sich mit mehreren Governance-Problemen konfrontiert, die ihre Nachhaltigkeit beeinträchtigen, darunter sind eine schlechte Ressourcenallokation, eine insgesamt schwache Regulierung und eine begrenzte Zusammenarbeit mit Interessengruppen.
Im Projekt sollen Lücken identifiziert werden, die das Wachstum der Anlage verhindern. Die Forschung wird sich auf die Interaktionen mit Interessengruppen konzentrieren, z. B. zwischen Landwirten, lokalen Behörden und Regulierungsbehörden, um aufzudecken, wie sich die Beziehungen untereinander auf die gesamte Unternehmensführung auswirken. Adaeze Akabuogu geht dabei von der Hypothese aus, dass eine Verbesserung der Governance – durch besseres Ressourcenmanagement, durch konsequente Durchsetzung der Politik und einer Intensivierung der Zusammenarbeit der Interessengruppen – zu einer nachhaltigeren und produktiveren Aquakultur in Ikorodu führen wird.
Im Rahmen des Mastervorhabens werden auch die sozioökonomischen Auswirkungen von Governance-Herausforderungen auf die lokalen Landwirte bewertet. Viele haben Schwierigkeiten, Zugang zu qualitativ hochwertigen Praktiken, Krediten und Schulungen zu erhalten, was ihre Fähigkeit einschränkt, ihren Betrieb zu skalieren und nachhaltige Methoden einzuführen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen zielt das Projekt darauf ab, die Lebensgrundlagen der Landwirte zu verbessern und die Entwicklung der Aquakultur zu unterstützen.
Das erwartete Ergebnis ist eine Reihe umsetzbarer Empfehlungen für politische Entscheidungsträger, lokale Regierungen und Interessengruppen zur Verbesserung der Aquakultur-Governance in Nigeria. Diese Studie wird nicht nur Einblicke in die spezifischen Herausforderungen in Ikorodu geben, sondern auch ein Modell für die Bewältigung ähnlicher Probleme in anderen Regionen liefern. Letztlich geht es darum, einen nachhaltigeren, produktiveren und umweltfreundlicheren Aquakultursektor zu fördern.
Die Methodik wird qualitative Forschung einsetzen, um die Governance-Herausforderungen auf dem Ikorodu Fish Farm Estate unter Verwendung des Aquaculture Commons Framework zu untersuchen. Die Daten werden durch halbstrukturierte Interviews, Fokusgruppendiskussionen und Umfragen mit wichtigen Interessengruppen einschließlich Fischzüchtern, lokalen Regierungsvertretern und politischen Entscheidungsträgern ergänzt. Diese Methoden geben Einblicke in Governance-Praktiken, Ressourcenmanagement und sozio-ökonomische Auswirkungen.
Die Feldarbeit wird Beobachtungen der landwirtschaftlichen Praktiken und der Interaktion mit Interessengruppen vor Ort auf dem Ikorodu-Anwesen umfassen. Darüber hinaus werden relevante politische Dokumente analysiert, um die Wirksamkeit der aktuellen Governance-Rahmenbedingungen zu bewerten.
Verbesserungen werden in vielerlei Hinsicht erwartet:
- Ressourcenschutz: Das Projekt wird das Management wichtiger Ressourcen wie Wasser, Land und Fischbestände verbessern, indem es ineffiziente Allokation, schwache Regulierung und schlechte Zusammenarbeit behebt. Dies wird zu effizienteren Praktiken führen, Abfall reduzieren und nachhaltige Anbautechniken fördern. Solche Verbesserungen tragen dazu bei, die Ökosysteme zu erhalten und den Einsatz schädlicher Chemikalien zu reduzieren.
- Anpassung an den Klimawandel: Die Aquakultur steht vor Herausforderungen des Klimawandels wie Temperaturschwankungen und Veränderungen des Wettermusters. Durch die Verbesserung der Regierungsführung wird das Projekt den Landwirten helfen, klimaresistente Praktiken einzuführen, einschließlich eines besseren Wassermanagements und nachhaltiger Anbaumethoden, die sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen können.
- Klimaschutz: Nachhaltige Praktiken in der Aquakultur reduzieren den CO2-Fußabdruck der Branche. Eine verbesserte Regierungsführung kann die Einführung erneuerbarer Energiequellen wie solarbetriebener Pumpen fördern, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und die Auswirkungen des Klimawandels abmildern.
- Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung, insbesondere zu nachhaltigen Aquakulturpraktiken: Das Projekt wird ein Modell für nachhaltige Aquakultur etablieren, das Wirtschaftswachstum und Umweltschutz in Einklang bringt. Durch die Bewältigung von Governance-Herausforderungen werden Praktiken gefördert, die die Gesundheit der Fische, die Ressourceneffizienz und die Umweltauswirkungen verbessern und so zur Ernährungssicherheit beitragen.
- Wirtschaftliche Resilienz und Verbesserung der Lebensgrundlagen: Durch die Verbesserung der Regierungsführung wird das Projekt den Zugang der Landwirte zu Betriebsmitteln, Schulungen und finanziellen Ressourcen erleichtern. Die Förderung nachhaltiger Verfahren wird den Landwirten helfen, sich an den Klimawandel anzupassen und langfristig die Produktivität zu verbessern, was zur wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit beiträgt.
- Stärkung von Richtlinien und Institutionen: Das Projekt wird umsetzbare Empfehlungen zur Verbesserung des institutionellen Rahmens und der Durchsetzung der Regulatorik geben, um eine bessere Zusammenarbeit und Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten. Dies wird eine widerstandsfähigere und nachhaltigere Aquakulturindustrie fördern.