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Perspektiven eröffnen .... Nachhaltigkeit als Verpflichtung
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Feuerfische und ihre Bekämpfung

Antragstellerin

Im Feld WattenmeerFriederike Peiffer

Masterstudentin an der Universität Bremen im Studiengang International Studies of Aquatic Tropical Ecology (ISATEC) mit dem Schwerpunkt: Korallenriffökologie und Fischereibiologie, gleichzeitig in Ausbildung am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) GmbH, Bremen

Einen Kurzbericht von Friederike Peiffer aus Honduras steht zum Download bereit.

Die KELLNER & STOLL - STIFTUNG FÜR KLIMA UND UMWELT fördert die Aktivitäten von Friederike Peiffer mit 2.000 EURO, weil die Stiftung mit ihr der Überzeugung ist, dass der Schutz von Ökosystemen gegenüber sogenannten invasiven Arten, wie sie nicht nur in Honduras, sondern überall auf der Welt vorkommen und große Schäden anrichten, in einer Weise erfolgen sollte, dass die natürlichen Ressourcen geschont und geschützt werden können. Im konkreten Fall kann die Studie auf lokaler Ebene dazu anregen, Verbesserungen vorzunehmen oder zusätzliche Maßnahmen einzuleiten, um Ressourcen und Funktionalität der Korallenriffe auf Roatan zu erhalten.

Projektbeschreibung

In dem Forschungsprojekt im Rahmen des Masterstudiums von Friederike Peiffer sollen Maßnahmen zur Bekämpfung invasiver Feuerfische auf ihre Wirksamkeit und ihren Einfluss auf die Korallenriffgemeinschaft der karibischen Insel Roatan, Honduras, untersucht. Das Projekt wird von Prof. Dr. Christian Wild, Arbeitsgruppenleiter der Korallenriffökologie und Professor der Biologie an der Universität Bremen, betreut und in Zusammenarbeit mit den lokalen Non-Government Organizations (NGO), Bay Islands Conservation Association (BICA) and Roatan Marine Park (RMP), durchgeführt.

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Feuerfische kommen natürlicherweise nicht in der Karibik vor und sind vermutlich durch den Aquarienhandel in den achtziger und neunziger Jahren nach Honduras gelangt. Seit einigen Jahren verbreiten sie sich so stark, Bild1 v2dass sie eine Bedrohung für die karibische Riffgemeinschaft darstellen. Sie verändern die ursprüngliche Gemeinschaft, indem sie mit anderen Fischen konkurrieren und die juvenile Fischgemeinschaft durch ihr räuberisches Verhalten stark reduzieren (um ca. 80 %). Dadurch kann die funktionelle Biodiversität gravierend beeinträchtig werden, was wiederum Folgen für das gesamte Ökosystem und die Lebensgrundlagen vieler Menschen hat.

Ein Vorteil beim Kampf gegen den Feuerfisch besteht darin, dass dieser mittlerweile als Delikatesse gehandelt wird, was den Fischern einen Anreiz gibt, den Feuerfisch statt der traditionellen Rifffische zu fangen.

Mittlerweile werden in der gesamten Karibik Maßnahmen zur Entfernung von Feuerfischen durchgeführt, um die Bestände unter Kontrolle zu halten. Bei den Maßnahmen handelt es sich hauptsächlich um das gezielte Entfernen durch Speerfischen oder durch Handnetze beim Tauchen.R0018574

Für ihre Studie wird Friederike Peiffer zunächst Umfragen durchführen, mit denen ermittelt wird, wo auf der Insel am meisten Feuerfische herausgefischt werden und in welchem Umfang dies geschieht. Dabei spielt sowohl eine Rolle, wieviel Biomasse pro Tauchgang entfernt wird, als auch, wie viele Personen beteiligt sind und welche Kosten dabei entstehen.

Anschließed wird Friederike Peiffer durch eigene Unterwasser-Bestandsaufnahmen untersuchen, ob sich die Feuerfischbestände an Orten, die häufig befischt werden, von Orten, die weniger oder gar nicht befischt werden, unterscheiden. In dem Zusammenhang werden auch die Bestände der heimischen Fisch- und Korallengemeinschaft aufgenommen und verglichen, um zu ermitteln, ob die Entfernung von Feuerfischen positive Auswirkung auf die Größe und Zusammensetzung der jeweiligen Gemeinschaften hat. Letztlich soll dadurch ein Gesamtbild davon entstehen, welcher Aufwand für die Kontrolle der Feuerfischbestände betrieben wird. Auch werden Aussagen möglich sein, ob diese Maßnahmen ihren Zweck, das heißt den Schutz der Korallenriffe und ihrer wertvollen Ressourcen, erfüllen.

Ende Mai stellt Frau Peiffer die ersten Ergebnisse ihrer Erhebungen in Honduras der Gruppe "Korallenriffökologie" an der Universität Bremen um Prof. Dr. Christian Wild vor.

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