Korallenriffe auf den Fidschis
Antragsteller
Ryan McAndrews
Masterstudierender am ISATEC (International Studies in Aquatic Tropical Ecology) der Universität Bremen, Fachbereich 2 - Biologie/Chemie
https://www.uni-bremen.de/isatec.html
in Kooperation mit seinem Betreuer, Dr. Sebastian Ferse, derzeit Arbeitsgruppenleiter der Abteilung "Human Agency, Resilience and Diversity in Coral Reefs" am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung, Bremen
Und hier geht es zu den Informationen über das übergeordnete Projekt REPICORE und die entsprechenden Blogs:
http://repicore.zmt-bremen.com/by-htm/
http://repicore.zmt-bremen.com/suva-oct-2015/
http://www.rufford.org/projects/ryan_mcandrews
Der OPEN CAMPUS bot nicht nur die Gelegenheit, dass sich Stifterin und Antragsteller persönlich kennen lernten, sondern auch, Fragen zum Projektinhalt zu klären.
Die KELLNER & STOLL - STIFTUNG fördert die Forschungen von Ryan McAndrews mit 1.000 EURO, weil sie den sozio-ökonomischen Ansatz, kombiniert mit ökologischen Fragestellungen, für interessant und vielversprechend hält.
Mit verhältnismäßig niedrigen Kosten wird ein substanzieller Beitrag zum Verständnis des Zusammenspiels von menschlicher Nutzung, Ökosystemprozessen und der Widerstandsfähigkeit von Korallenriffsystemen geleistet.
Die menschlichen Nutzer/innen der Riffe spielen eine zentrale, aktive Rolle in dem Projekt. Die Ergebnisse werden durch gezielte Kooperationen direkt an relevante Entscheidungsträger/innen herangetragen und können somit zur nachhaltigen Nutzung und den Schutz enorm wichtiger und gefährdeter natürlicher Ressourcen (Korallenriffe) beitragen.
Projektbeschreibung
Auch in Fidschi sind Korallenriffe bedroht. Es besteht hoher Bedarf an gutinformierten Managementstrategien, um lokalen menschlichen Einflüsse sowie dem globalen Klimawandel zu begegnen Die Riffe Fidschis sind von großer Bedeutung für die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung, allerdings sind die Rifffischvorkommen stark rückläufig. Fidschianische Küstengemeinschaften haben traditionell starke Nutzungsrechte inne, welche ihnen ermöglichen, ihre Ressourcen zu schützen und zu managen.
Eine Quantifizierung der menschlichen Einflüsse auf Ökosystemfunktionen als Grundlage für informiertes Management ist daher von großer Bedeutung, um die Funktionsfähigkeit der Riffsysteme und der Dienstleistungen, die sie den Anwohnern bieten, zu stärken. Während herkömmliches Fischereimanagement meist auf die Nachhaltigkeit der Fischerei selber abzielt, besteht eine wichtige Wissenslücke in Bezug auf den Einfluss der Fischerei auf die Fähigkeit von Riffökosystemen, Störungen zu Widerstehen (Riffresilienz).
Pflanzen fressende Fische sind weithin als wichtige Bestandteile vieler Prozesse anerkannt, welche nicht nur Riffresilienz, sondern auch die Erholung von Phasenverschiebungen (Ersatz der Dominanz von Steinkorallen durch andere Organismen, z.B. Algen) wesentlich stützen. Welchen Einfluss wiederum die Fischerei auf gerade diese Fische ausübt, ist bisher weitgehend unbekannt. Das Projekt von Ryan McAndrews befasst sich mit dieser Wissenslücke in einem interdisziplinären Ansatz, indem es momentane Managementansätze und die der Speerfischerei zugrunde liegenden sozio-ökonomischen Prozesse untersucht, um alternative Strategien für den Schutz der Pflanzen fressenden Fische zu entwickelnund damit die Widerstandskraft in Korallenriffen zu stärken. Wichtiges Moment dabei ist es, mit der lokalen Bevölkerung zusammen zu arbeiten und ihr z.B. Alternativen für ihre bisherigen - die Korallenriffe möglicherweise schädigenden - Fischfangpräferenzen anzubieten.
Die Arbeiten von Ryan McAndrews sind Teil eines größeren mehrjährigen Projekts am ZMT zur Resilienz pazifischer sozial-ökologischer Korallenriffsysteme in Zeiten globalen Wandels (REPICORE). Die Ergebnisse werden gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern analysiert, ausgewertet und verbreitet, um eine direkte Anwendung zu erreichen. Ebenso sind Treffen und Workshops mit relevanten akademischen, Nichtregierungs- und Regierungs-Stakeholdern Teil des Vorhabens.